Im Jahr 2025 machte Portugal mit der Schaffung der Madeira-Tore and Gorringe Bank Marine Reserve einen bedeutenden Schritt für den Schutz der Meere. Mit einer Fläche von fast 200 000 km² ist sie das größte Meeresschutzgebiet Europas und ein Symbol für Portugals Engagement zum Erhalt seiner marinen Ökosysteme.
Das Gebiet liegt im Nordost-Atlantik und erstreckt sich von der Algarve-Küste nahe Cabo de São Vicente bis zum Madeira-Archipel, wo es artenreiche Seeberge, tiefe Rücken und vielfältige Lebensräume umfasst.
Geographischer Umfang und Besonderheiten
Das Schutzgebiet beinhaltet die Gorringe-Bank, eine unterseeische vulkanische Formation, bekannt für ihre außergewöhnliche Biodiversität, sowie den Tore-Seamount. Diese Strukturen beherbergen Korallen, Schwämme und zahlreiche endemische Fischarten.
Ökologische und konservatorische Bedeutung
- Biodiversitäts-Hotspot: Schützt empfindliche Kaltwasser-Korallen und Tiefsee-Schwämme.
- Lebensraum bedrohter Arten: Erhält Tiefseehaie und seltene Wirbellose.
- Klimabeitrag: Gesunde Meeresökosysteme fördern die CO₂-Speicherung.
- Nachhaltige Fischerei: Unterstützt stabile Bestände durch Schutz von Laichgebieten.
Portugals beschleunigte Meeresschutzziele
Portugal will bis 2026 30 % seiner Meeresgebiete unter Schutz stellen – vier Jahre vor dem globalen Ziel. Die Madeira-Tore- und Gorringe-Bank-Reserve stellt mehr als die Hälfte dieser Fläche dar.
Ein Teil davon soll als No-Take-Zone gelten, in der Fischerei und Bergbau vollständig untersagt sind, um die vollständige Regeneration der Ökosysteme zu gewährleisten.
Governance und Beteiligung
Die Reserve wird gemeinsam von der Zentralregierung und der Autonomen Regierung Madeiras verwaltet:
- Rechtliche Rahmenbedingungen bis Dezember 2025;
- Öffentliche Konsultationen mit Gemeinden, Wissenschaftlern und NGOs;
- Wissenschaftlich fundierte Monitoring-Programme.
Sozioökonomische Auswirkungen
- Fischerei: Schutz wichtiger Laichgebiete stärkt lokale Wirtschaften.
- Blaue Wirtschaft: Tauchtourismus und Walbeobachtung werden zunehmen.
- Forschung: Neue Erkenntnisse über Tiefsee-Habitats und Biodiversität.
Internationale Bedeutung
Portugal setzt mit der größten Meeresschutzzone Europas ein starkes Signal für den Atlantik und den weltweiten Meeresschutz.
Bis Anfang 2026 sollen Raumplan und Managementprotokolle abgeschlossen sein. Kontinuierliche Überwachung gewährleistet langfristigen Erfolg.
